Das war das Motto für uns dieses Wochenende, als der Flugsportverein zu
Gast war beim Oldtimer Segelflugclub Wasserkuppe. Auf dem Programm stand dabei das Schulgleiterfliegen mit einem Nachbau einer SG 38 an der Wasserkuppe.
Bei stahlendem Wetter ging es dann am Samstag früh auch pünktlich um 9 Uhr mit einer Besprechung in der Werkstatt des OSC los. Danach geht es mit der SG – einer abenteuerlichen Konstruktion aus den 30ern –
und dem Gummiseil an den Südhang der Wasserkuppe.
Da beide Tage Südwind vorherrschte, wurde diagonal zum Hang gestartet. Das hat zwei Vorteile: Zum einen werden Flugzeit und -strecke durch das Gefälle verlängert, zum anderen – im Vergleich zum Start direkt hangabwärts – Risiko und Rückholdauer verringert.
Sechs bis acht Leute an jedem der beiden Seilenden, die auf Kommando mit
voller Kraft ziehen, eine vierköpfige Haltemannschaft, die den Flieger
bis zum Start zurück hält, ein Flächenhalter, sowie natürlich der Pilot
sind nötig, um den Gleiter in die Luft zu bringen.
Das ist für alle Involvierten auf die Dauer ein Knochenjob, aber zum Glück ist die Gruppe groß und man kann sich abwechseln. Das gute Wetter lockte auch zahlreiche Touristen auf die Wasserkuppe, von denen sich überraschend viele zum helfen animieren ließen. Somit kam jeder,
der durfte und wollte, auf zwei oder drei Starts.
Vorraussetzung hierfür ist ein Flugschein, oder eine erfolgreich absolvierte A-Prüfung in der Ausbildung. Die einzelnen Flüge sind mit ca. 30 Sekunden zwar nicht sonderlich lang, aber dennoch ein außergewöhnliches Fluggefühl. Keine Haube, Instrumete, noch sonstige Verkleidung versperren die Sicht auf die Rhön, während man über die Startmannschaft hinwegsteigt.
Nach einer kurzen Gleitphase muss man allerdings schon zur Landung abfangen. So kommt man nach einem anstrengenden Flugwochenende nur auf eine Flugzeit, die von einer Seilrissübung übertroffen werden könnte.
Alles in allem ergab sich ein tolles Wochenende, das aber auch klar
zeigt, wie weit die Fliegerei in den letzten 80 Jahren gekommen ist.
Dafür gebührt natürlich ein riesen Dank an unseren Fluglehrer Joseph und Rückholer Karl-Heinz vom OSC, aber auch an alle Vereinskameraden, ohne
die dieser Spaß nicht möglich gewesen wäre.
Text: Paul Fadler
Fotos: Ferdinand Heim, Felix Schwab
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