Gutes Wetter war für Donnerstag, 30.05.2019 schon einige Tage im Voraus vorhergesagt. Besonders die Mittelgebirge wie der Bayerische Wald, sowie das Erzgebirge und die fränkische Alb sahen in diversen Wettermodellen mit guten Steigwerten und hoher Basis vielversprechend aus.

TopTask: 2100m Basishöhe für unseren Vorhersagebereich

Bereits um 09:00 Uhr waren die ersten Flieger fertig gecheckt und aus den Hallen geschoben. Christoph und ich planten schon beim Briefing eine gemeinsame Umrundung des Nürnberger Luftraums.
Um die Flächenbelastung und damit die Gleiteigenschaften von DuoDiscus (Chris Bungeroth/Andreas Kreil) und Discus 2cT (Felix Schwab) zu verbessern, tankten wir beide ca. 60 Liter Wasser in unsere Flächen.

Felix im Discus kurz vor dem Start

Als wir gegen 11 Uhr starteten, gestaltete sich die Anfangsphase schwieriger als gedacht. Enge Aufwinde mit mäßigen Steigwerten erforderten gerade auf dem ersten Schenkel bis Sulzbach-Rosenberg bedachtes und konzentriertes Fliegen.
Besser lief es dann schon auf dem nächsten Abschnitt
über dem Altmühltal bis Eichstätt: Die Thermik wurde zuverlässiger und auch die Wolkenbasis hob sich ein ganzes Stück an.


Allmählich konnten wir so auch die Vorfluggeschwindigkeit erhöhen.
Vorbei an Donauwörth erreichten wir 40 Minuten später Aalen und somit den Einstieg auf die schwäbische Alb. Aufgrund breitlaufender Wolken entscheiden wir uns jedoch zu wenden und über Dinkelsbühl und Rothenburg nach Geiselwind in Unterfranken zu fliegen.
Grandiose Wolkenaufreihungen führten uns von dort weiter nach Hof.

Wolkenstraßen zwischen Geiselwind und Hof trugen zu einer guten Geschwindigkeitswertung (s. Speed-OLC) bei.

Als letzten Wendepunkt wollten wir nun noch Auerbach am südwestlichen Rand des Erzgebirges erreichen. Da sich die Thermik-bringenden Cumulus-Wolken um 16 Uhr jedoch zunehmend auflösten, wendeten wir frühzeitig bei Adorf im Vogtland, um sicher in die oberfränkische Heimat zurück zu gelangen.
Starkes Sinken über der fränkischen Schweiz machte meinen Endanflug nochmal spannender als geplant, sodass ich laut Endanflugrechner zeitweise keinen Flugplatz mehr erreicht hätte.
Mit etwas Glück gelang es mir schließlich doch, die fehlenden Meter an Höhe zu gewinnen und den Hetzles nach über sechs Stunden Flugzeit zu erreichen.

Dieser Flug lässt sich nun, wenn auch nicht komplett zufriedenstellend, als eine weitere, wertvolle Erfahrung verbuchen.
Vielen Dank allen Helfern, die uns diesen Flugtag ermöglicht haben.
Allen anderen Piloten des Vereins unsere Anerkennung zu einem erfolgreichen (Strecken-)Flugtag!

Link zu den Streckenflügen: https://www.onlinecontest.org/olc-3.0/gliding/club.html?cc=31260&st=olcp&rt=olc&c=C0&sc=&sp=2019

Bericht: Felix Schwab
Fotos: Ferdinand Heim, Christoph Bungeroth, Andreas Kreil